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Wegen großen Interesses an den
Werken wird die Ausstellung um einige Wochen verlängert |
Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem unberührten Morgen
mitten in New York. Gerade in dem Augenblick, in dem das Tosen einer Stadt
den Atem anhält und mit einem Zeitschlag das Leben beginnt an einem beliebigen
Morgen. Die Möglichkeit zu sehen, wie alles beginnt und mit der Welle
des Lebens mit zuschweben. „Ich hatte das Gefühl, dass mit einem
Uhrzeigerschlag, mir eine Welle schwarzer Limousinen, und aus einem Häusermeer
strömende Menschen entgegen kamen. So etwas hatte ich noch nie gesehen
…“ (Dr. R. Weidmann), ein Moment, wie der, wenn nach dem Cut ein
Film sich neu zu drehen beginnt. Die Fülle dieser Welt liegt neben dem
Weg des real Greifbaren.
Reiner Weidmann, der zwischen New York und Wuppertal zu Hause ist, ist kein
Photograf im herkömmlichen Sinne. In den 70er Jahren engagierte er sich
bei der Arbeiterfotografie und fühlte sich der Idee der Street Photography
verbunden. Auf seiner beruflichen Laufbahn bewegte er sich zwischen Psychotherapie,
Kunst und Unternehmensberatung. Durch die Beschäftigung mit dem Menschsein
eröffneten sich ihm bald Dimensionen, die über das real Sichtbare
weit hinausgehen. Heute begegnet er seinen Motiven im Alltagsstrom der Zeit
zwischen euphorischen Menschenmengen und der Tiefe des Zuhörens auf der
Suche nach dem Wesen der Dinge, nach dem, was sie im Innersten zusammenhält.
Sandy Viek